Kommentar – Jahrelang war Data Warehousing aus den Schlagzeilen verschwunden. Doch inzwischen ist der Rummel wieder groß. Hewlett-Packard will in den Markt einsteigen, und High-End-Anbieter Teradata fühlt sich vom Erfolg zum Börsengang angestachelt. Oracle und IBM ringen sich gegenseitig Marktanteile ab, und selbst Microsoft mischt inzwischen mit. Offensichtlich ist der Boom in der Branche längst eine ausgemachte Sache.
Dass in den vergangenen Jahren so wenig von Data Warehouses (DW) zu hören und lesen war, hat nichts mit mangelndem Erfolg der Anbieter zu tun. Der Markt wird auf einen Wert von 18 Milliarden Dollar geschätzt. Vielmehr galten DWs – zu Recht – als Infrastruktur für Business-Intelligence-Anwendungen. Letztere waren mit Themen wie Risiko-Management oder Business Performance Management (BPM) durchaus präsent. Manchmal versteckten sich Data-Warehouse-Projekte auch hinter Moden wie dem von den Gartner-Analysten propagierten Echtzeitunternehmen oder hinter den Anläufen, die Warenlogistik mit den RFID genannten Funketiketten in den Griff zu bekommen.
Schließlich hatte die Ruhe um DW auch damit zu tun, dass es nicht im Interesse der Anbieter lag, die Big-Brother-Möglichkeiten der Technik zu betonen. Tatsächlich dürften gerade die im Rahmen des so genannten „Kriegs gegen den Terror“ ausgeweiteten Überwachungs-Aktivitäten von Sicherheitsbehörden in den USA und anderswo den derzeitigen DW-Boom gewaltig angeheizt haben. Ob man nun Rasterfahndung oder die Auswertung der persönlichen Daten von Fluggästen für notwenig hält oder nicht – lukrativ sind solche Behördenaufträge allemal. Teradata und Co gelang es dabei, auffällig unsichtbar zu bleiben.
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